Eine Variante des Bandverzinkens ist das sogenannte Schmelztauchveredeln mit Zinklegierungen, bei dem Zinklegierungsüberzüge auf Stahlband aufgebracht werden. Diese bestehen aus Zink-Aluminium (ZA), Zink-Magnesium (ZM) oder Zink-Aluminium-Magnesium (ZAM). Die übliche Schichtdicke dieser Überzüge beträgt bis zu 25 Mikrometer. Der Verfahrensablauf beim Schmelztauchveredeln mit Zinklegierungen entspricht weitestgehend dem Schmelztauchveredeln mit Zink, und ist unter "Bandverzinken (Reine Zinküberzüge)" beschrieben. Auch mit Zinklegierungen schmelztauchveredeltes Stahlband ist ein sogenanntes Halbzeug, das heißt ein Vorprodukt, das nach dem Verzinken durch Umformen, Stanzen und Zuschneiden weiterverarbeitet wird. Hierdurch wird an den Schnitt- und Stanzkanten die schützende Zinkschicht zerstört.

 

Korrosionsverhalten:

Bandverzinkte Überzüge aus Zink-Aluminium-, Zink-Magnesium und Zink-Aluminum-Magnesium-Legierungen zeigen in Kurzzeittests wie z. B. im Salzsprühnebeltest eine bessere Korrosionsbeständigkeit im Vergleich zu bandverzinkten Überzügen aus Zink oder stückverzinkten Überzügen. (Siehe hierzu auch den Beitrag "Vorsicht Salzsprühnebeltest" unter Verzinkungswissen). Diese erhöhte Korrosionsbeständigkeit konnte bislang unter üblichen natürlichen Freibewitterungsbedingungen nicht belegt werden. So zeigten von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführte Freibewitterungstests mit einer Dauer von 10 Jahren keine unterschiedlichen Korrosionsraten zwischen Schutzplanken mit reinen Zinküberzügen und solchen mit Zink-Aluminium-Überzügen. Ein Auslagerungstest in schwedischen Tunnels zeigte laut dem Forschungsinstitut Swerea KIMAP ebenfalls keine unterschiedlichen Korrosionsraten zwischen reinen Zinküberzügen und Zink-Aluminium-Magnesium-Überzügen.


Unter stark erhöhten Korrosionsbelastungen, wie beispielsweise in Offshore-Anwendungen lässt sich ein leichter Vorteil Zink-Aluminum-Magnesium-legierter Überzüge erkennen, der jedoch deutlich kleiner ausfällt als in Werbebroschüren einiger Hersteller dargestellt. Dort ist von "bis zu 10 Mal besser" die Rede. Bei klassischen Bauanwendungen in ländlichen oder städtischen Klimaten (Korrosivitätskategorien C2, C3, C4) konnten die Ergebnisse aus Kurzzeitlabortests wie dem Salzsprühnebeltest nicht bestätigt werden. Hier weisen durch Bandverzinken hergestellte Legierungsüberzüge vergleichbare Korrosionsraten wie durch Bandverzinken oder Stückverzinken hergestellte Reinzinküberzüge auf. Die Schutzdauer wird somit nicht durch die Art des Zinküberzuges bestimmt, sondern durch die Dicke des Zinküberzuges.
 

Normung:

Legierungsüberzüge aus Zink und Aluminum sind wie reine Zinküberzüge aus kontinuierlich schmelztauchverzinktem Stahl in DIN EN 10346 dargestellt. Zink-Aluminium-Magnesium-Überzüge sind bisher nicht normativ geregelt.

 

Einsatzgebiete:

Während Zink-Aluminium überzogenes Stahlband im Baubereich zum Beispiel als dünnwandige Fassaden- und Wandelemente mit zuätzlicher Beschichtung eingesetzt wird, kann derzeit keine typische Verwendung für Zink-Aluminium-Magnesium-Überzüge definiert werden. Zink-Aluminium-Magnesium-Überzüge stehen grundsätzlich im Wettbewerb mit bandverzinkten Zink- bzw. Zink-Aluminium-Überzügen und könnten diese eventuell in einigen Bereichen verdrängen. Sie sind keine ernsthafte Konkurrenz zu stückverzinkten Überzügen, die aufgrund ihrer deutlich höheren Schichtdicken erheblich längere Schutzzeiträume abdecken.
 

Produkte und Hersteller:

Zink-Aluminium-Magnesium bzw. Zink-Magnesium überzogenes Stahlband:

  • Magnelis - Hersteller: Arcelor Mittal
  • ZMg EcoProtect - Hersteller: ThyssenKrupp
  • Stroncoat - Hersteller: Salzgitter